[pullquote style=“left“]Moderne Stimmdiagnostik[/pullquote] Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und die Entwicklung der vergangenen Jahre haben es ermöglicht, dass bei der Beurteilung der Stimmqualität heutzutage zunehmend computergestützte Verfahren als Ergänzung zur auditiven Bewertung zum Einsatz kommen. Mit Hilfe ausgewählter moderner Untersuchungsmethoden, lassen sich in Zeiten des Clinical Reasoning, also der Begründung des therapeutischen Vorgehens aus Kostengründen, Stimmstörungen zuverlässiger und präziser bestimmen, als dies bislang mit herkömmlichen Verfahren möglich war.
Bis dato gründet sich die Diagnostik in logopädischen und stimmtherapeutischen Praxen vorwiegend auf der subjektiven Beurteilung des Stimmklangs.
Bei der subjektiven Beurteilung des Stimmklangs ist zu bemängeln, dass der Stimmklang ausschließlich perzeptiv, also durch das Ohr des Therapeuten beurteilt wird. Eine darüber hinaus gehende subjektive Selbsteinschätzung des Patienten wird häufig durch nicht standardisierte Verfahren vorgenommen.
Der Ruf nach objektiven Messverfahren ist groß!
In Phoniatrischen Praxen kommen bereits seit geraumer Zeit technische Hilfsmittel wie die Lupenlaryngoskopie zum Einsatz.
Dank moderner computergestützter Hilfsmittel wie beispielsweise der kostenlosen Sprachanalysesoftware praat (Download), ist es heutzutage nahezu auch für jeden Therapeuten möglich, eine transparente und quantifzierbare Beurteilung des Stimmklangs seiner Klienten vorzunehmen.
Darüber hinaus, ist das bereits im Jahr 2001 von der European-Laryngological-Society veröffentlichte ELS-Protokoll, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer validen Stimmdiagnostik.
Diesem zufolge basiert die Stimmdiagnostik auf den fünf Bereichen: Perzeption, Videolaryngostroboskopie, aerodynamische Messungen, akustische Analysen und die subjektive Selbstevaluation durch den Patienten.
Das Ohr lügt nie
Der Therapeut bzw. Coach kann durch sein geschultes Ohr dem Klienten Rückmeldung über stimmliche Veränderungen geben und entscheidet somit über das therapeutische Vorgehen.
Was den Coaching- bzw. Therapieerfolg anbelangt, so wird es doch letztendlich immer der Patient bzw. Klient sein, der durch seine subjektive Einschätzung der stimmlichen Veränderung zufrieden oder unzufrieden mit seiner Behandlung ist.
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