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Lehrerstimme und Lehrergesundheit
Lehrerstimme -> Lehrergesundheit -> Lehrerfolg
Blicken Sie auf Ihr bisheriges Berufsleben zurück, welche Rolle hat Ihre Stimme im Beruf gespielt? 
Sie diskutieren, Sie diktieren, Sie lesen vor, Sie erklären und leiten an. Sie müssen den ganzen Tag sprechen. Ihre Stimme ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument, Sie sind auf Ihre Stimme angewiesen. Mit Ihrer Stimme vermitteln Sie nicht nur Inhalte. Ihre Stimme bestimmt maßgeblich die zwischenmenschliche Beziehung, auch die zu Ihren Schülern. Studien zeigen sogar einen Zusammenhang zwischen Lernerfolg und der stimmlichen Leistungsfähigkeit des Lehrers. (Morton & Watson 2001; Rogerson & Dodd 2005) Ihre Schüler haben ein gutes Ohr, nehmen Ihre Stimme sehr bewusst wahr und messen ihr eine große Bedeutung zu.
Besser im Unterricht ankommen
Schüler empfinden eine Lehrerstimme als besonders angenehm, wenn diese klangvoll, lebendig und modulationsfähig ist. Darüber hinaus legen sie wert auf eine deutliche Artikulation sowie eine angepasste Sprechgeschwindigkeit.[pullquote style=“left“]Schaffen Sie eine angenehme Stimmung im Klassenraum[/pullquote] Als unangenehm hingegen, werden (Lehrer-) Stimmen empfunden, die monoton und unangemessen laut erklingen. Logisch ist, dass es besonders anstrengend ist, jemanden der unpräzise artikuliert, dauerhaft aufmerksam zu folgen.
Sie sollten keinesfalls versuchen den Lärmpegel allein durch Lautstärke übertreffen zu wollen und sprichwörtlich anfangen zu brüllen. Mit zu viel Kraftzu sprechen ist für die Stimme sehr schädlich und vermindert deren Belastungsfähigkeit. Haben Sie auch schon festgestellt, dass Ihre Stimme nach einer anstrengenden Unterrichtseinheit oft heiser ist?
[message type=“warning“]Heiserkeit, Reizhusten, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind häufig ersten Anzeichen einer Stimmerkrankung.[/message]
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30 Millionen Euro für stimmbedingte Ausfälle
In der aktuellen Studie “Stimmliche und mentale Gesundheit für Lehrkräfte“ des Freiburger Instituts für Musikermedizin wird erforscht, wie sich Stimmerkrankungen bei Lehrern vermeiden lassen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, wie hoch die Kosten für stimmlich bedingte Unterrichtsausfälle und
Behandlungskosten sind. Allein in Baden-Württemberg sind über 120.000 Lehrer beschäftigt (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bildung & Kultur). Die Personalkosten betragen mehr als 7 Milliarden Euro. Addiert man die Fehlzeiten stimmlich bedingter Ausfälle und Behandlungskosten für Stimmstörungen ergibt sich ein Kostenfaktor von 30 Mio. Euro. Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Lehrerstimme im Berufsalltag überfordert wird. Über fünfzig Prozent der Lehrer klagen über beruflich bedingte stimmliche Probleme. (van Houte 2012; Kooijman et al. 2006) In einer anderen Studie aus dem Jahr 2005 gaben 29 Prozent der Lehrer an, dass sie mindestens 1x pro Woche stimmliche Probleme hätten. Im Jahr 1998 lag der Wert noch bei 12 Prozent. Woraus resultiert dieser drastische Anstieg? Liegt es an größeren Klassen, am Schülerverhalten, oder am Lärmzuwachs?
Interessanterweise hat eine Studie an Militärschulen, an welchen eine sehr strenge Disziplin herrscht, ergeben, dass hier nur 1,7 Prozent der Lehrer über Stimmprobleme klagen. (Vergleich Normalschulen > 20 Prozent)
Stimmstörungen als Berufskrankheit?
Der Phonetiker Prof. Dejonckere (Universität Utrecht), macht sich in Brüssel dafür stark, dass Stimmstörungen bei Lehrern als Berufskrankheit anerkannt werden. Hierzu führt er unter anderem den Vergleich zu lärmbedingten Schwerhörigkeiten auf, die bei Personen die täglichen Lärm ausgesetzt sind, bereits als Berufskrankheit anerkannt sind. Genauso werden Nasen-/Rachentumore die bei Holzarbeitern welche täglich Holzstaub ausgesetzt sind, als Berufskrankheit anerkannt. Darüber hinaus existiert eine klare Wechselwirkung zwischen Stimme und Psyche. [pullquote style=“right“]Über fünfzig Prozent der Lehrer klagen über Stimmprobleme[/pullquote] Diese macht sich nicht nur in Sprichwörtern wie „Sie ist guter/schlechter Stimmung“, Stimmungstief, Stimmungshoch,… bemerkbar. Neben den rein körperlichen Beschwerden gehen nämlich oft auch psychische Probleme mit einer Stimmstörung einher. So kann eine Depression Folge von Stimmproblemen sein. Vielleicht kennen Sie jemanden der an einer Depression leidet und haben schon festgestellt wie sich dessen Stimme verändert hat. Meist klingt die Stimme monoton und leise. Lesen Sie hierzu auch folgenden Artikel: Stimme verrät Krankheit
Das müssen Lehrer über Ihre Stimme wissen
- Machen Sie es sich zur Routine Ihre Stimme morgens mit Hilfe von Stimmübungen aufzuwärmen.
- Schonen Sie sich und Ihre Stimme konsequent sobald Sie erste Warnsymptome wie Schluckbeschwerden, Räusperzwang oder Heiserkeit verspüren.
- Bringen Sie Ihrer Stimme Wertschätzung entgegen, indem Sie sich aktiv um eine gesunde Stimme bemühen. Das bedeutet: Bei Heiserkeit nicht flüstern, Rauchen reduzieren oder besser ganz aufhören, täglich mindestens 2-3 Liter trinken sowie ausreichend frische Luft im Klassenraum.
- Lernen Sie mit stimmlichen Herausforderungen richtig umzugehen: Versuchen Sie nicht die Klasse zu übertönen. Besser kurz innehalten oder ein nonverbales Zeichen setzen. (Gong, etc.)
- Gestalten Sie den Unterricht interessant, indem Sie Ihre Stimme modulieren, Sprechpausen setzen und das Gesagte richtig betonen.
- Sprechen Sie deutlich, denn eine präzise Artikulation spart Kraft.
- Lernen Sie den Umgebungslärm zu reduzieren. Zum Beispiel das Fenster schließen, den Beamer ausschalten, die Raumakustik durch Pflanzen, Teppiche, Vorhänge zu verbessern.
Wenn Sie mehr über das Thema Stimmtraining für Lehrer erfahren möchten, biete ich Ihnen gerne einen Workshop an Ihrer Schule an. Fragen Sie doch einfach mal unverbindlich bei Ihrer Schulleitung an. Mittlerweile unterstützen viele Schulen das Thema Lehrerstimme und Lehrergesundheit. Hier erfahren Sie mehr über meine Angebote.
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Weiterführende Literatur zum Thema Lehrerstimme
Gut bei Stimme: Richtig sprechen im Unterricht